Vitalparametermessung und Biofeedbacktherapie – vereint in einem Ohrgerät.
Mit einem Ohrgerät Gesundheit kontrollieren und verbessern – das dies in Zukunft möglich sein wird, daran arbeitet derzeit ein Konsortium mit sieben Partnern aus Forschung und Industrie.
Hieran beteiligt sind der Lehrstuhl für Medizinische Informationstechnik der RWTH Aachen, das Universitätsklinikum Aachen, das Schmerzzentrum Berlin sowie die CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH Erfurt, die Binder Elektronik GmbH Sinsheim, die G.punkt medical services Magdeburg und die TSI-Telematic Solutions International GmbH Berlin. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, ein Ohr-Gerät zu entwickeln, das Gesundheitsmonitoring und Biofeedbackfunktion in einem miniaturisierten Gerät integriert.
Basis des Ohr-Biofeedback-Systems ist die Analyse von Vitalparametern, die am Ohr gemessen werden. Sensoren ermitteln zum Beispiel die optische Dichte des rhythmisch durchbluteten Gewebes. So lassen sich Rückschlüsse auf die lokale Durchblutung und die Durchblutung regulierenden Systeme ziehen. Dazu zählen vor allem Herzaktivität, Atmung und Thermoregulation, die wiederum unter dem Einfluss des vegetativen Nervensystems stehen.
Gekoppelt an die Datenanalyse wird eine individualisierte Biofeedbackfunktion mit der sich durch semantisch-akustische Rückmeldungen Verbesserungen des physiologischen Zustandes erreichen lassen. Der Regelkreis wird funkbasiert über eine Smartphone-App mit Anbindung an eine Telemedizinzentrale realisiert.
Dieser „kleine Mann im Ohr“ hat das Potenzial, Menschen, die unter medizinisch relevantem Stress leiden, dabei zu helfen, wieder Lebensfreude und Gesundheit zu entwickeln. Die Umsetzung dieses Konzepts wird einen Meilenstein auf dem Weg zur personalisierten Medizin setzen – davon ist das Konsortium überzeugt.