Gerade startet mit der InnoCON die Leitveranstaltung für die Umsetzung und Weiterentwicklung der Thüringer Innovationsstrategie. Unter dem Motto „Mit der Thüringer Innovationsstrategie 2021-2027 die Herausforderungen unserer Zeit wie die digitale Transformation und die Dekarbonisierung angehen“ präsentieren Firmen und Institutionen im InnoPITCH ihre Projekte und Projektideen, die einen Beitrag leisten, den Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen und digitalen Wirtschaft zu gestalten und die Thüringer Innovationsstrategie umsetzen.
In der Kategorie „Transformation hin zu einer Digitalen Wirtschaft/ Künstliche Intelligenz“ stellt Steffen Biermann das gemeinsame Projekt „IR-Quellen für moderne Gassensoren“ vor. Gassensoren kommen bei der Überwachung und Steuerung von Industrieprozessen, in der Medizintechnik, bei der Umweltüberwachung und in zunehmenden Maß auch bei der Gebäudeautomation zum Einsatz. Besonders langzeitstabil und unempfindlich gegenüber Störeinflüssen sind dabei optische Gassensoren, die vorrangig mit infrarotem (IR) Licht arbeiten. Damit kann eine Vielzahl verschiedener Gase wie z.B. CO2, Anästhesiegase oder diverse Kohlenwasserstoffe detektiert und quantifiziert werden.
Gemeinsam mit der CMOS IR GmbH hat das CiS Forschungsinstitut in den zurückliegenden Jahren eine Technologie für die Fertigung miniaturisierter IR-Strahler entwickelt. Die im Silizium-Waferprozess gefertigten Chips zeichnen sich durch geringe Größe, hohe thermische Emission, schnelles Schaltverhalten und Langlebigkeit aus. In den aktiven Gebieten der nur wenige Quadratmillimeter kleinen Bauteile können Temperaturen von über 800°C erreicht werden, was zu nutzbarer IR-Abstrahlung im Spektralbereich von etwa 2 bis 12 µm führt. Durch umfangreiche Optimierung und anschließende Untersuchungen unter einsatznahen Bedingungen konnte ein stabiler Herstellungsprozess mit hoher Ausbeute gefunden werden, der inzwischen die Serienreife erreicht hat.
Die entwickelten IR-Strahler sind der Schlüssel zu kompakten, energie- und kosteneffizienten Gassensoren mit herausragender Leistungsfähigkeit. Diese ermöglichen eine digitale Zustandsüberwachung und Regelung von Prozessen in der Industrie, Umwelt und Medizin.
Die Entwicklung wurde durch begleitende Förderprojekte des Landes Thüringen (im Rahmen des „get started 2gether“-Programms) und des Bundes (INNO-KOM, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) unterstützt.
Erneuerbare Energien werden in naher Zukunft das Rückgrat der Energieversorgung bilden. Angebotsschwankungen von erneuerbaren Energien können durch den Einsatz von Speichertechnologien minimiert werden. Ein möglicher Weg ist, dass durch Elektrolyse Wasserstoff generiert und in der vorhandenen Infrastruktur von Gaspipelines und Gasspeichern gespeichert wird. Die Entwicklung von innovativen Sensorlösungen ist wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz dieser Technologogien in der Praxis.
In der Kategorie „Transformation hin zu einer nachhaltigen Mobilität“ ist Dr. Klaus Ettrich Ansprechpartner für „H2-Drucksensoren“. Das CiS Forschungsinstitut entwickelte einen wasserstoffbeständigen MEMS-basierten Drucksensor, welcher als Komponente in einem H2-Multisensorsystem eingesetzt werden kann, dass neben dem Druck auch die Temperatur, Restgase und die Konzentration von Wasserstoff bestimmt. Der Drucksensor ist aber auch in reinen Druckmessgeräten nutzbar. Die Entwicklung war Teil eines Forschungsvorhabens, welches Industrie- und Forschungspartner aus Thüringen und dem gesamten mitteldeutschen Raum vereint. Das Konsortiums HYPOS wird im Rahmen der Förderinitiative „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
Zu Veranstaltung:
https://www.cluster-thueringen.de/innocon/