Die Behandlung von Schmerzpatienten zu verbessern – diese Ziel hat sich ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlern aus Sensorik, Medizin und IT-Unternehmen gestellt. Zu den Partnern gehören der Lehr-stuhl für Medizinische Informationstechnik der RWTH Aachen, das Universitätsklinikum Aachen, das Schmerzzentrum Berlin sowie die CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH Erfurt, die Binder Elektronik GmbH Sinsheim, die G.punkt medical services Magdeburg und die TSI-Telematic Solu-tions International GmbH Berlin.
Basis des Biofeedback-Systems ist die Analyse von Vitalparametern, die im äußeren Gehörgang gemessen werden. Sensoren ermitteln die optische Dichte des rhythmisch durchbluteten Gewebes. So lassen sich Rückschlüsse auf die lokale Durchblutung und die Durchblutung regulierenden Systeme ziehen. Dazu zählen vor allem Herzaktivität, Atmung und Thermoregulation, die wiederum unter dem Einfluss des vegetativen Nervensystems stehen.
Gekoppelt an die Datenanalyse wird eine individualisierte Biofeedbackfunktion, mit der sich durch semantisch-akustische Rückmeldungen Verbesserungen des physiologischen Zustandes erreichen lassen. Der Regelkreis wird via Bluetooth über eine Smartphone-App realisiert. Zukünftig ist auch eine Telemedizinzentrale eingebunden.
Ein wesentlicher Baustein der Lösung ist ein für die Photoplethysmographie entwickelter, miniaturisierter Reflexionssensor aus dem CiS Forschungsinstitut, der bereits erfolgreich in zahlreichen Produktentwicklungen mit Schwerpunkt „Mobile Health“ genutzt wird.
Die Arbeiten werden im Rahmen des Kooperationsvorhabens „BIOFEEDBACK – Entwicklung eines Ohr-Biofeedback-Systems für das Monitoring und die Behandlung vegetativer Dysfunktionen“ durch das BMWI innerhalb der Fördermaßnahme „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ unter dem Förderkennzeichen VP2020410KJ2 unterstützt.
Auf der COMPAMED 2013 zeigt das CiS Forschungsinstitut in Halle 8a, Stand H23.1 neue Sensor-komponenten und einen ersten Prototyp des Biofeedback-Systems.